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Die Stadttaube

Die Stadttaube

Stadttauben sind Nachkommen verwilderter Haus- und Brieftauben, deren Vorfahre die Felsentaube ist.

Haustauben werden seit Jahrtausenden vom Menschen gehalten, und bis nach dem zweiten Weltkrieg lebten sie häufig auch in unseren Städten (z.B. auf Dachböden).

Brieftauben werden zu Sportzwecken gezüchtet. Dabei werden sie hunderte Kilometer von ihrem Heimatschlag ausgelassen und versuchen dann verzweifelt, zu diesem und damit auch zu ihrem Partner, zurückzufinden. Oft schaffen sie dies aus verschiedenen Gründen leider nicht. Wenn sie diese Tortur überleben schließen sie sich Schwärmen in der Stadt an und verwildern. Somit handelt es sich bei Stadttauben um verwilderte heimatlose Haustiere. Ein vom Menschen gemachtes Problem.

Unterschlupf und Brutplätze finden Stadttauben auf hohen Gebäuden in unseren Städten, auf Balkonen, Vorsprüngen usw., denn diese ähneln den Brutplätzen der Felsentaube. Hier brüten sie ganzjährig immer wieder. Ein Verhalten das ihnen vom Menschen angezüchtet wurde.

Die Vorfahren der Stadttauben stammen aus dem Mittelmeerraum. Sie sind an das Nahrungsangebot in unseren Breiten nicht angepasst und müssen deshalb in den Städten größtenteils von menschlichen Nahrungsresten leben. Die Folge ist eine unzureichende Versorgung mit Nährstoffen, um die Population einzudämmen, herrscht in vielen Städten ein Fütterungsverbot. Jedoch hat das keinen Einfluss auf die Vermehrung, da sich ihr Brutverhalten nicht nach dem Nahrungsangebot richtet, da es angezüchtet und somit eine genetische Eigenschaft ist. Dieser Nahrungsentzug führt nur zum langsamen Verhungern einzelner Tiere, verringert aber nicht die Population.

Zu den Gefahren in der Stadt zählen für unerfahrene Jungtauben oft Autoverkehr und nicht zuletzt Taubenabwehrnetze und Spikes, in denen nicht wenige Tauben tödlich verunglücken.

Eine ethische Lösung zur Geburtenkontrolle sind betreute Taubenschläge. Dort werden die Tiere artgerecht gefüttert und man kann ihre Eier gegen Gipsattrappen austauschen. Zudem sammelt sich der Kot größtenteils im Schlag, wo er ordnungsgemäß entsorgt werden kann, und nicht an öffentlichen Plätzen.